Ideen für ein Leben im Alter

Die Lebensentwürfe und Pläne für uns Menschen sind recht bunt und unterschiedlich. Die einen sind häuslich, andere reisen gerne, die einen sind viel mit anderen zusammen, andere eher zurückgezogen.

Gemeinsam ist jedoch den Menschen, dass sie mehr oder weniger alt werden und sterben.

Für den Herbst des Lebens stehen nicht selten körperliche Einschränkungen, Probleme mit der Technik und Information sowie Einsamkeit ins Haus. Neben den erprobten Formen wie Betreuung oder Altenheim werden zurzeit unterschiedliche Modelle entwickelt, den Lebensabend so angenehm wie möglich zu gestalten. Es werden Generationen-Häuser entworfen, in denen die Alten sich um die Jungen kümmern und die Jüngeren sich um die Älteren – so die Theorie.

Neueren Datums ist die Senioren-Wohngemeinschaft. Dort sollen ältere Männer und Frauen zu einer freundschaftlichen Gemeinschaft zueinander finden, die sich gegenseitig hilft, schützt und in Frieden leben läßt – soweit diese Theorie.

In der Zukunft werden sicherlich noch weitere Konzepte entwickelt, nach denen Menschen in vorgerückter Stunde leben werden. Eine Kirchengemeinde sollte darüber im Bilde sein und sich aktiv an diesem Prozess beteiligen. Nicht selten wird die Diakonie der Kirche selbst aktiv.

Eine neue Idee ist der sog. „Telefonische Besuchsdienst“. Menschen, die sich diesem Service anschließen, werden regelmäßig von einer freundlichen Stimme kontaktiert oder melden sich selber. Dazu braucht es geschulte Mitarbeiter/innen, die ein offenes Ohr haben und selbst im Informationsfluss stehen.

Unsere Gemeinde wird sich diesem und weiteren Ideen in Zukunft ausführlich befassen. Der Diakonie-Ausschuss ist der Ort dieser Entwicklungen.

Michael Stöhr

Flüchtlinge in unserer Region

Die Erscheinungsbilder und Gesichter der Menschen in unserer Region verändern sich. Neben den demographischen Wandel sind die globale Migration und zuletzt deutlich sichtbar die Folgen der Kriege, die Flüchtlinge getreten. Menschen aus den Krisengebieten, aus dem „Arabischen Frühling, aus etlichen Republiken der ehem. Sowjetunion, aus Zentralafrika, aus Asien; Diktaturen, Wirtschaftskrisen, Perspektivlosigkeiten, es gibt viele gute Gründe und Menschen sagen sich: Ich versuche mein Glück an anderer Stelle; und wenn es mir schon nicht gelingt, dann haben wenigsten meine Kinder eine bessere Zukunft.

Davor die Augen zu verschließen oder den Kopf in den Sand zu stecken und zu glauben, es gehe alles vorüber, ist naiv und gleicht dem Versuch, auf das Ende des Internetzes zu warten und stattdessen auf die Widerkehr der Postkutsche zu hoffen.

Viele „Einheimische“ packen mit an. Das Schicksal von Menschen, die oft lebensgefährliche Zeiten hinter sich haben, läßt sie nicht kalt. Sie begleiten die Ankömmlinge auf Ämter, übersetzen, erklären, bringen ihnen unsere Sprache und Mentalität nahe. In den Schulen und Vereinen wird viel für Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien getan. Integration lautet das Zauberwort.

Unsere Kirchengemeinde berät darüber, welche Schritte und Maßnahmen aus christlicher Sicht angezeigt und für die Flüchtlinge realisierbar sind. Wir kooperieren mit anderen Institutionen. Im ESD bündeln wir unser Engagement. Es besteht in Zukunft viel Beratungs- und Handlungsbedarf. Wir laden Sie ein, sich an den Beratungen zu beteiligen.

So viel steht fest: Die Flüchtlinge sollten freundlich begrüßt werden, welcome! Vertrauen sollte aufgebaut werden und über geeignete Wege unserer Aktivitäten beraten werden. Auch diese gewiss lange Strecke wird angegangen, wenn Fuß vor Fuß gesetzt wird und Schritt für Schritt gemeistert wird.


Michael Stöhr

kein mensch ist illegal

Seit Beginn des Engagements für die Flüchtlinge, die in die Kommunen des Südkreises Euskirchen zugewiesen wurden (in den beiden vergangenen Gemeindebriefen standen Aufrufe zur Mitarbeit), konnte bereits viel Positives erreicht werden.

Das Netzwerk für die Flüchtlinge hat begonnen zu arbeiten und hat eine „Landkarte“ über die den einzelnen Kommunen zugewiesenen Flüchtlinge und deren Herkunftsländer erstellt.

Durch den Kreis Euskirchen wurde ein Wegweiser mit wichtigen Adressen erstellt und dem Netzwerk vorab zur Verfügung gestellt. Durch die Netzwerk-Arbeit ist ein Erfahrungsaustausch gewährleistet, um die Arbeit für die Flüchtlinge effektiver zu gestalten.

Zu den Kirchencafés in Mechernich und Blankenheim wurden die Flüchtlinge eingeladen. Der Einladung folgten jeweils ca. 5 Flüchtlinge und es fanden gute Gespräche statt.

Auf Grund der Aufrufe zur ehrenamtlichen Mitarbeit haben sich für den Kirchengemeindebezirk Nettersheim/Blankenheim/Dahlem bereits 5 Personen gemeldet. In Blankenheim findet nun regelmäßig 3x wöchentlich Sprachunterricht statt, ergänzt um das Angebot, beim Ausfüllen von Formularen zu unterstützen und kleinere Alltagsprobleme zu lösen; für Nettersheim ist geplant, in naher Zukunft Sprachunterricht für Frauen einzurichten.

Gerne würden die Flüchtlinge mehr Kontakt zu Einheimischen haben. Dabei erweist sich das Kirchencafé für die Familien als gutes Angebot, jedoch sind viele der Flüchtlinge sehr jung (25 Jahre und jünger). Daher sind wir in Überlegungen, Kontakte zu Jugendlichen der Jugendtreffs herzustellen.

Wir planen in Abständen einen multinationalen Kochnachmittag; der erste fand am 26.11.2014 im Gemeindehaus Blankenheim statt.

Außerdem sollen kleinere Ausflüge unternommen werden, um den Flüchtlingen ihre neue Umgebung näher zu bringen und sie „ankommen“ zu lassen. Hierfür stellt die Kommune Blankenheim dankeswerterweise ihren Bürgerbus zur Verfügung.

Veronika Neumann