Langanhaltender Applaus für musizierende Ärzte in der Roggendorfer Kirche

Kirchengemeinde dankt Bläsersolisten des Deutschen Ärzteorchesters für erfolgreiches Benefizkonzert

Zu einem besonderen Konzert lud am Sonntagnachmittag die Evangelische Kirchengemeinde Roggendorf ein. Etwa 120 Besucher und Besucherinnen waren gekommen, um die Bläsersolisten des deutschen Ärzteorchesters unter der Leitung von Holger Simon (Fagottist an der Deutschen Oper Berlin) zu hören. Mit Leidenschaft, viel Spielfreude und hoher Professionalität spielten die „Hobby“ - Musiker und - Musikerinnen ein abwechslungsreiches Programm. Begonnen wurde mit einer der früheren Kompositionen von Ludwig van Beethoven, dem Bläseroktett Opus 103, gesetzt für eine sogenannte Harmoniemusik. Der Funke sprang sogleich über – auch dank der jeweiligen Einführungen seitens des Dirigenten Holger Simon, der die Zuhörer und Zuhörerinnen auf besondere Passagen des jeweiligen Stückes zuvor aufmerksam machte und vor allem das Stück in die Musikgeschichte einordnete.

Gewollt schrille Töne und wunderschönes Solo

Als zweites folgte ein Werk von Franz Lachner, der sich für sein Bläseroktett folgende Variation und Feinheit ausdachte – eine Oboe wurde durch eine Flöte ersetzt, um dem Klang und Ausdruck noch einen zusätzlichen Reiz zu geben.

Nach einer kurzen Pause gab es ein Werk aus der etwas jüngeren Musikgeschichte von Gordon Jacob, geboren 1895. Gespielt wurde das Divertimento in Es, in dem er im zweiten Satz: „Sarabande on a ground“ seine persönlichen schrecklichen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges verarbeitet. Dieses Stück hob sich deutlich von den anderen Stücken ab – durch die ungewöhnlichen Harmonien und auch den zum Teil schrillen, aber genau so gewollten Tönen der Instrumente.

Den Abschluss des Konzertes bildete die Petite Symphonie von Charles Gounod, gespielt als Bläseroktett mit zusätzlicher Flöte, die vor allem im zweiten Satz mit einem wunderschönen Solo auch dieses Stück zu etwas ganz besonderem machte.

Vier Rosettenfenster sind inzwischen restauriert

Lang anhaltender Applaus belohnte die Musiker und Musikerinnen am Ende des Konzertes. Seit Dienstagabend probten die musikalischen Ärzte, die aus der ganzen Republik – von Travemünde bis Landau, Berlin, Bochum, Wiesbaden, Tuttlingen und Mühlacker - zusammenkamen in Prüm, der Heimatstadt des Dirigenten. Dort gaben sie am Samstagabend das Konzert zugunsten der dortigen Basilika, um dann am Sonntagnachmittag bei uns in Mechernich Roggendorf zugunsten der Sanierung der Rosettenfenster zu spielen. Über die aufwendige Restaurierung dieser Fenster haben wir berichtet; 4 Fenster sind inzwischen geschafft, nun steht noch das 5. Fenster im Chorraum rechts aus.

Das Benefiz-Konzert erbrachte 1.526 Euro an Spenden

Dank des Konzertes sind 1.526,00 Euro Spenden eingegangen. Das nennen wir einen tollen Erfolg und danken ganz herzlich dafür. Aber es ist tatsächlich nur ein kleiner Beitrag – wie Holger Simon, der Dirigent, selber formulierte – für den Erhalt einer wunderschönen Kirche, mit einer tollen Akustik.
Alle Konzerte des Ärzteorchesters sind Benefizkonzerte. Wir danken Dr. Winkelhog und unserem ehemaligen Baukirchmeister Herrn Werk, dass Sie dabei an unsere Kirche gedacht haben.

(Text: S. Salentin)

Eine kurze Video-Hörprobe aus dem Konzert:

Es spielten:

Dorothea Osenberg, Flöte, Bochum

Ulrike Gaiser, Oboe, Mühlacker

Gabi Schaumann, Oboe, Landau

Stefanie Hiller, Klarinette, Travemünde

Friederike Borngräber, Klarinette, Berlin

William Cullen, Horn, Wiesbaden

Wilfried Winkelhog, Horn, Mechernich

Johannes Neumann, Fagott, Berlin

Christiane Roll, Fagott, Tutlingen

Dirigent: Holger Simon, Deutsche Oper Berlin