Kranke Linden an der Roggendorfer Kirche mussten gefällt werden

Zehn hohe Bäume drohten, umzustürzen - Junge Bäume sollen gewohntes Bild wiederherstellen

An der 150 Jahren alten Evangelischen Kirche in Roggendorf laufen zur Zeit umfangreiche Sanierungsarbeiten. Neben den Rosettenfenstern müssen nun auch die Bäume des unter Denkmalschutz stehenden Ensembles zwischen der Kirche, dem Alten Pastorat und der Alten Schule erneuert werden. Denn spätestens nachdem beim Sturm "Friederike" im Januar ein zehn Meter langer Ast brach und direkt vor das Kirchenportal fiel, war klar, dass die Linden ein unkalkulierbares Risiko darstellten. "Glücklicherweise entstand weder Personen- noch Sachschaden", erinnert sich Pfarrerin Salentin an den Schreck. Dieses Glück wolle die Gemeinde nicht noch einmal herausfordern.

Alte Baumsanierung verursachte irreparable Schäden

Als Ursache für die Instabiltät der zehn Linden sieht Salentin eine alte Baumsanierung: "Sie wurden vor vielen vielen Jahren einmal auf einer Höhe von etwa vier Metern gekappt", erklärt die Pfarrerin. "Die alten Kappungsschnittstellen verfaulten und die Stämme wurden innen morsch." Man habe zwar versucht, das Wasser aus den Stämmen mit Drainage-Röhrchen abzuleiten, doch leider ohne Erfolg. Mit Zustimmung der Stadt Mechernich sowie der unteren Naturschutzbehörde musste die Kirchengemeinde die Bäume fällen. "Die Gefahrenlage lies keine andere Lösung zu", pflichtet der Baumsachverständige Alexander Lehnen bei. "Nur so der kann die Gemeinde ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen."

"Wir wollen das gewohnte Bild möglichst schnell wieder herstellen"

Da weder Vögel, noch Fledermäuse oder Hornissen ihren Lebensraum in diesen Bäumen haben, gab Baumgutachter Lehnen grünes Licht für die Fällung von fünf Bäumen links und vier Bäumen rechts neben der Kirche sowie einer versetzt hinter dem Chor stehenden Linde. Kahl werden die Flächen rund um die Kirche jedoch nicht lange bleiben. Die Gemeinde plant, im Laufe des Jahres an Stelle der hochwüchsigen Linden neue, mittelkronige Bäume zu pflanzen. "Wir wollen das gewohnte Bild möglichst schnell wieder herstellen", bestätigt Baukirchmeisterin Dunja Reinartz.

Die Kirchengemeinde bittet um Spenden

Für die Baumsanierung rechnet die Baukirchmeisterin mit 20.000 Euro zusätzlichen Kosten. Neben den Rosettenfenster der Kirche, die mit rund 120.000 Euro zu Buche schlagen, sei auch diese Maßnahme unumgänglich, betont Pfarrerin Salentin. Durch eine Spendenaktion konnte die Gemeinde bereits mehr als 8.000 Euro sammeln, um den Gemeindehaushalt zu entlasten. Man sei jedoch auf weitere Unterstützung angewiesen. "Der Gemeinde liegt die Roggendorfer Kirche als Mittelpunkt ihres gottesdienstlichen Lebens am Herzen", ist Pfarrerin Salentin optimistisch und blickt zuversichtlich in die Zukunft: "Auch in den nächsten Jahrzehnten sollen die Menschen dort Gottesdienst feiern sowie Taufe, Konfirmation und Trauung oder auch zur Trauerfeier in die Kirche kommen können."

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