Neuer Pfarrer gewählt
Im Wahlgottesdienst am 4. Juli hat das Presbyterium Pfarrer Thorsten Schmitt auf die 2. Pfarrstelle unserer Kirchengemeinde gewählt. Wir freuen uns sehr, dass unsere Ausschreibung Erfolg hatte und wir einen Pfarrer mit viel Erfahrung und Leidenschaft bekommen.
Wie schon im den letzten Gemeindebrief beschrieben werden dann in Zukunft „nur noch“ zwei Pfarrer*in die Gemeinde begleiten und mitgestalten. Dies im Blick haben wir schon Teile der Gemeindearbeit – wie zuletzt beschreiben – umgestaltet. In den nächsten Monaten werden wir das anpassen und feinschleifen – die Gaben und Interessen von Pfarrer Schmitt ebenso berücksichtigen wie die von Pfarrerin Salentin. Eins jedoch ist schon sicher, dass Pfarrer Schmitt was Seelsorge und Schulen sowie Seniorenheime betrifft, seinen Schwerpunkt in Blankenheim haben wird.
Nachfolgend wird sich Pfarrer Schmitt ihnen selbst vorstellen.
Miteinander entdecken was glauben bedeutet
Liebe Gemeindemitglieder!
Ab dem 1. Oktober werden Sie mich als neuen Pfarrer neben Pfarrerin Salentin in Ihrer Kirchengemeinde antreffen. Meine Frau und ich freuen uns sehr darauf, in die Eifel umzuziehen und ich bin gespannt auf Sie – die Menschen in der Kirchengemeinde Roggendorf. Deshalb stelle ich mich Ihnen gerne vor, damit Sie wissen, wer und was auf Sie zukommt:
Ich heiße Thorsten Schmitt, bin 62 Jahre alt, verheiratet mit Susanne Schmitt-Warzelhan – wir haben 3 erwachsene Kinder und ein Enkelkind.
Bislang habe ich als Pfarrer im ländlichen Bereich am Rand von Köln gearbeitet. Die Situation einer Gemeinde, zu der viele Orte gehören und ich viel unterwegs bin, um zu den Menschen zu kommen, kenne ich.
Und auch Ihre Region ist uns vertraut, weil wir seit 2008 in einem der Höhendörfer von Kall (Rüth) ein kleines altes Fachwerkhaus besitzen. Dort werden wir hinziehen - zusammen mit unserem Hunderudel – also ganz knapp außerhalb der Gemeindegrenzen wohnen. Wir kennen Ihre Eifelregion seit 15 Jahren und lieben sie.
Wenn es um mich als Christ und Pfarrer geht, sage ich: Mich begeistern immer wieder die biblischen Geschichten mit ihrer lebensermöglichenden Kraft. Ein Beispiel - vielleicht kennen sie diese Geschichte: Die Jünger sind im Boot auf dem See. Mitten in der Nacht zieht ein Sturm auf. Da kommt ihnen Jesus auf dem Wasser entgegen. Einige geraten in Panik: ein Gespenst! Petrus erkennt Jesus und will zu ihm hinaus aufs Wasser. Die anderen halten ihn für verrückt. Doch er stößt sich ab und zunächst trägt das Wasser auch. Aber dann starrt er plötzlich auf die Wellen und fängt an zu versinken. Jesus ergreift ihn und zieht ihn ins Boot, fragt ihn: Warum hast du gezweifelt?
Jemand sagt zu mir: „Diese Geschichten sind es, wegen denen ich nicht glauben kann! So ein Quatsch: Wer glaubt, kann auf Wasser gehen. Wer versinkt, glaubt nicht genug.“
Was soll ich dazu sagen: Wir brauchen ein Gespür für die Doppelbödigkeit der Sprache. Nur so erschließt sich uns die Wahrheit der biblischen Geschichten. Denn: Gibt es ein besseres Bild für Entscheidungssituationen, die meinem Leben eine neue Richtung geben können? Bleibe ich im vermeintlich sicheren Boot oder steige ich aus? - Gibt es bessere Bilder dafür, etwas zu wagen, was mir andere nicht zutrauen? Ich schwinge meine Beine über die Reling und wage mich aufs offene Wasser hinaus. - Gibt es bessere Bilder, erste Schritte zu machen und dann Angst vor der eigenen Courage zu bekommen? Als er aber die Wellen sah, erschrak er und begann zu versinken. - Gibt es bessere Bilder für das, was „Glauben“ heißt? Er vertraute darauf, dass Jesus ihm half und lief los.
Als Pfarrer bin ich dafür da, Ihnen zu helfen, damit sie die Kraft des Glaubens in ihrem Leben für sich entdecken. – Der Glaube steht für mich nicht neben unserem alltäglichen Leben. Was Glauben heißt, können wir nur in unserem alltäglichen Leben mit den Hoffnungen, Ängsten und Nöten, die auftauchen, entdecken und erleben.
Miteinander und füreinander entdecken, was Glauben bedeuten kann – darum geht es: in Begegnungen und Gesprächen, bei Besuchen, bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen, in Gottesdiensten und in Veranstaltungen, beim gemeinsamen Tun und sich Kümmern - eben in der Vielfältigkeit des Gemeindelebens. – Ich freue mich darauf, dabei zu sein und dazu etwas beizutragen.
Ihr
Pfarrer
Thorsten
Schmitt
Herzliche Einladung zur Einführung
Pfarrer Thorsten Schmitt wird am Erntedank, 6. Oktober, um 14 Uhr in der Kirche Blankenheim von der neuen Superintendentin Verena Jantzen eingeführt. Ab 15.30 Uhr findet dann ein Empfang im Gemeindehaus statt. Die Gemeinde freut sich auf alle, die Pfarrer Schmitt willkommen heißen möchten.